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2025/10 Business-Management-Betriebsrat I Konflikte Arbeitszeitgestaltung

  • Autorenbild: Andreas Biermayer
    Andreas Biermayer
  • 17. März
  • 3 Min. Lesezeit

Konflikte bei der Arbeitszeitgestaltung: Warum sie entstehen und wie Sie sie lösen können

Digitale Uhr mit der Uhrzeit 12:20 Uhr.

Arbeitszeitgestaltung ist ein Thema, das in nahezu jedem Unternehmen regelmäßig zu Diskussionen führt – und nicht selten zu handfesten Konflikten zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat. Warum ist das so? Weil Arbeitszeiten nicht nur die Produktivität und Effizienz eines Unternehmens beeinflussen, sondern auch einen enormen Einfluss auf das Leben der Mitarbeitenden haben.

In diesem Beitrag beleuchte ich die Ursachen dieser Konflikte, zeige Ihnen praktikable Lösungsansätze und teile Einblicke aus meiner Praxis, um Ihnen zu helfen, solche Herausforderungen professionell und nachhaltig zu bewältigen.


Praktische Einblicke: Warum entstehen Konflikte bei der Arbeitszeitgestaltung?

Arbeitszeiten sind mehr als bloße Zahlen auf einem Papier. Sie beeinflussen die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden, die Gesundheit, das Betriebsklima – und sie müssen gleichzeitig den betrieblichen Anforderungen gerecht werden. Konflikte entstehen typischerweise in folgenden Situationen:


  1. Überstunden und Mehrarbeit

    Mitarbeitende fühlen sich überfordert oder unfair behandelt, wenn regelmäßig Überstunden verlangt werden. Der Betriebsrat sieht es als seine Aufgabe, die Belastung der Belegschaft zu begrenzen, während das Management unter Produktionsdruck steht.

  2. Schichtpläne und Dienstplanung

    In Schichtbetrieben führen unklare oder unflexible Schichtpläne oft zu Unzufriedenheit. Häufiger Streitpunkt: die gerechte Verteilung von Wochenend- und Feiertagsarbeit.

  3. Flexible Arbeitszeitmodelle

    Unternehmen möchten zunehmend Flexibilität, z. B. durch Gleitzeit oder Vertrauensarbeitszeit, einführen. Der Betriebsrat hat jedoch häufig Bedenken, dass diese Modelle die Arbeitsbelastung erhöhen oder Überwachung ermöglichen könnten.

  4. Kurzfristige Änderungen

    Spontane Änderungen im Dienstplan oder kurzfristige Schichteinsätze sorgen für Frustration, insbesondere wenn private Verpflichtungen der Mitarbeitenden beeinträchtigt werden.


Konkrete Lösungsansätze

Wie lassen sich Konflikte vermeiden oder lösen?

Die gute Nachricht: Konflikte bei der Arbeitszeitgestaltung sind lösbar – vorausgesetzt, sie werden mit Struktur und Offenheit angegangen. Hier sind einige Ansätze, die ich in meiner Arbeit als besonders wirkungsvoll erlebt habe:


  1. Transparenz schaffen

    Klare Kommunikation ist der Schlüssel. Unternehmen sollten ihre Anforderungen und Hintergründe für bestimmte Arbeitszeitmodelle offenlegen, damit der Betriebsrat diese nachvollziehen kann.

  2. Frühzeitige Einbindung des Betriebsrats

    Betriebsräte wollen mitgestalten, nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Holen Sie den Betriebsrat frühzeitig ins Boot, wenn es um neue Arbeitszeitmodelle oder Schichtpläne geht.

  3. Faire und flexible Schichtplanung

    Nutzen Sie digitale Tools zur Schichtplanung, die es ermöglichen, individuelle Wünsche der Mitarbeitenden zu berücksichtigen. Gleichzeitig sollte eine klare Regelung für die Verteilung von Mehrarbeit existieren, die alle Beteiligten als gerecht empfinden.

  4. Regelmäßige Evaluation und Anpassung

    Arbeitszeitmodelle und Schichtpläne sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Dabei sollten Feedbackgespräche mit Mitarbeitenden und Betriebsrat eine zentrale Rolle spielen.

  5. Externe Moderation bei Konflikten

    Bei festgefahrenen Konflikten hilft oft ein neutraler Blick von außen. Als Moderator und Mediator sorge ich dafür, dass beide Seiten gehört werden und wir gemeinsam zu tragfähigen Lösungen kommen.


Expertenwissen: Meine Erfahrungen aus der Praxis – Was funktioniert wirklich?

In meiner langjährigen Beratungspraxis habe ich erlebt, dass gerade bei Arbeitszeitfragen oft die Emotionen hochkochen. Mitarbeitende fühlen sich persönlich betroffen, während das Management unter Druck steht, Lösungen zu finden, die betriebswirtschaftlich sinnvoll sind.


Ein Beispiel aus der Praxis:

Ein mittelständisches Produktionsunternehmen kämpfte mit ständigen Streitigkeiten über Überstunden und Schichtverteilungen. Der Betriebsrat blockierte neue Modelle, da er befürchtete, die Belastung der Belegschaft würde steigen. In einem moderierten Workshop mit beiden Parteien gelang es uns:

  • Die betrieblichen Anforderungen offen zu analysieren,

  • eine klare und gerechte Überstundenregelung zu entwickeln, und

  • ein flexibles Schichtmodell einzuführen, das sowohl die Wünsche der Mitarbeitenden als auch die Produktionsanforderungen berücksichtigte.

Das Ergebnis? Eine deutliche Entspannung im Betriebsklima und effizientere Prozesse.


Fazit: Zusammenarbeit statt Konfrontation

Arbeitszeitfragen müssen nicht zwangsläufig Konflikte auslösen. Mit der richtigen Strategie, einer transparenten Kommunikation und der frühzeitigen Einbindung des Betriebsrats können Sie nachhaltige Lösungen schaffen, die beiden Seiten gerecht werden.

„Arbeitszeitfragen sorgen für Spannungen? Ich unterstütze Sie bei einer fairen Lösung.“

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